Die Last, die wir schultern - wie psychosoziale Beratung und energetische Körperarbeit zusammenwirken können
Ein Mann kam zu mir, weil er seit einiger Zeit Schulterschmerzen hatte. Medizinisch war alles abgeklärt, doch die Beschwerden hielten an. Er wollte zunächst eine energetische Unterstützung ausprobieren und entschied sich für eine Ström-Einheit.
Der Körper als Signalgeber
Ich verwendete einen Strom, der den Schulterbereich energetisch unterstützt und entlastend wirken kann, wenn Menschen das Gefühl haben, vieles gleichzeitig tragen zu müssen. Er hielt seine Beschwerden zunächst für ein rein körperliches Problem und erwähnte, dass auch sein Vater immer wieder mit Schultern zu kämpfen hatte – „bei uns ist das einfach so“, meinte er.
Ein erster Blick nach innen
Während der Ström-Einheit begann er von selbst über Gedanken und Sorgen zu sprechen, die ihn schon länger begleiteten – fast nebenbei, aber deutlich genug, um einen Zusammenhang wahrzunehmen. Er war überrascht über sich selbst, da er normalerweise nicht so gesprächig ist. Nach der Einheit gab ich ihm eine Reflexionsfrage mit auf den Weg, um diesen inneren Faden ein Stück weiter zu verfolgen:
„Wenn du deinem Sohn erklären würdest, woher die Schulterschmerzen kommen könnten – was würdest du ihm sagen?“
Diese Frage öffnete Raum für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem, was ihn im Alltag belastete. In Bezug auf seinen Sohn schien ihm die Antwort „es ist einfach so“ auf einmal nicht mehr genug zu sein.
Die Perspektive beginnt sich zu verändern
In der darauffolgenden Ström-Einheit erzählte er, wie viel Verantwortung er in seinem Alltag übernahm: im Job, in der Familie, in der Partnerschaft. Ich teilte ihm meine Einschätzung mit, dass es hilfreich sein könnte, diese Themen auch aus der Perspektive der psychosozialen Beratung zu betrachten.
Psychosoziale Beratung
Gemeinsam gingen wir diese Lebensbereiche im Rahmen der psychosozialen Beratung genauer durch – besonders den inneren Anspruch, überall 100 % geben zu wollen, und den Spagat zwischen all den Erwartungen, Verpflichtungen und Rollen, die er gleichzeitig trug. Durch systemische Arbeit wurden seine eigenen Werte sowie die Werte seiner Herkunftsfamilie sichtbar – und damit auch jene Stellen, an denen er sich selbst still und stetig überforderte. Schritt für Schritt entstand ein Verständnis für sich und seine Muster.
Er begann, Verantwortung neu zu gewichten, klare Grenzen zu setzen und sich selbst bewusster Pausen zu erlauben. Kleine, aber stimmige Schritte führten dazu, dass er sich insgesamt klarer, geerdeter und weniger überlastet fühlte.
Schulterschmerzen als Orientierungshilfe
Im Rückblick wurde für ihn deutlich, dass die Schulterschmerzen mehr transportierten als körperliche Anspannung. Sie zeigten ihm, an welchen Stellen er im Alltag über seine Grenzen ging, wo er zu viel Verantwortung gleichzeitig trug und kaum noch Raum für sich selbst ließ.
Je besser er seine Muster verstand, desto leichter fiel es ihm, die Signale seines Körpers einzuordnen. Schritt für Schritt lernte er, bewusster innezuhalten, bevor Belastung zu Druck wurde. Die Schulter wurde für ihn zu einer Orientierungshilfe – ein Hinweis darauf, was seine Aufmerksamkeit brauchte, damit er im Gleichgewicht bleiben konnte.
Diese Berichte stellen Erfahrungen dar und sind keine Garantie für ähnliche Ergebnisse. Ich lege großen Wert auf Transparenz: Vor jeder Einheit kläre ich, ob wir im Rahmen der psychosozialen Beratung oder der energetischen Begleitung arbeiten, sodass jederzeit klar ist, welche Leistung in Anspruch genommen wird.
Manchmal fühlt sich ein inneres Thema an wie ein verknotetes Wollknäuel. Man sieht nicht sofort, was darin verwoben ist – aber man spürt das Gewicht, das es im eigenen Leben hat. Und doch verändert sich etwas, sobald wir beginnen, an einem Faden zu ziehen: durch ein Gespräch, durch Körperarbeit oder durch einen kleinen Impuls, der etwas in Bewegung bringt.
Schritt für Schritt wird das Knäuel lockerer. Die Struktur wird sichtbarer. Ein Zusammenhang taucht auf, der zuvor unscharf war. Und irgendwann beginnt etwas Gestalt anzunehmen. So wie aus einem Knäuel nach und nach ein Stück entsteht, das Form, Funktion und Schönheit hat, kann auch ein innerer Prozess plötzlich begreifbar machen, was lange festgesteckt hat.
Danke, dass du dir Zeit genommen hast, diesen Weg durch den Text – und vielleicht auch durch ein kleines Stück deiner eigenen Wahrnehmung – mitzugehen.
Von Herzen,
Marlene